Sie haben sich entschieden, künftig mehr über Video-Storytelling zu kommunizieren? Hervorragend. Videos sind nicht nur beliebt, sondern das Medium mit der höchsten Akzeptanz hinsichtlich Vertrauen und Kundennähe. Leider ist Video nicht gleich Video. Von der Planung bis zur Produktion gibt es einige Do’s und Dont’s zu beachten, damit das Filmmaterial auch die gewünschte Wirkung erzielt. Mit den folgenden Tipps werden Sie schon bald über professionelle Videos verfügen und auf Video-Storytelling als cooles Medium nicht mehr verzichten wollen.
#1 Setzen Sie auf ein erfahrenes Filmteam
Natürlich können Sie auch Ihre Lernenden mit einem Smartphone ausrüsten und auf Video-Pirsch schicken. Das kann durchaus eine spannende Erfahrung sein (und gehört irgendwann auch mal in ein «Video-Repertoire»). Wer allerdings mit qualitativ hochwertigen, professionellen Videos künftige Kunden oder Mitarbeitende begeistern will, sollte sich die Unterstützung eines erfahrenen Filmteams sichern. Als Laie versteht man den Unterschied zwischen «nett» und «super» meistens erst dann, wenn man mit Profis zusammengearbeitet hat. Dabei heisst professionell nicht unbedingt teuer, sondern bezieht sich auf die Qualität der Arbeit. Ein erfahrenes Filmteam gibt Ihnen vor, während und nach getaner Arbeit wertvolle Tipps.
#2 Informieren Sie alle involvierten Personen
Alles schon mal erlebt: Mitten im Dreh wird der «Hauptdarsteller» plötzlich vom Geschäftsführer ins Büro zitiert. Danach werden die Dreharbeiten abrupt abgebrochen. Grund dafür war fehlende interne Absprache mit der GL und den Mitarbeitenden, welche sich überrumpelt fühlten. Wer ein Video in Auftrag gibt, muss unbedingt Rücksprache mit den involvierten Personen nehmen und das Okay der Geschäftsleitung einholen. Nicht alle möchten sich in einem Video verewigt sehen. Über die persönlichen Gründe muss man nicht diskutieren. Und zwingen lassen sich Akteure sowieso nicht. Andererseits gibt es aber auch umgekehrte Fälle, sprich, «mediengeile» (sorry) Personen, welche man fast nicht mehr aus dem Set rauskriegt.
#3 Erstellen Sie ein gemeinsames Drehbuch
Das Drehbuch ist das zentrale Element für Video-Storytelling. Grundsätzlich wird darin festgelegt, was in welcher Abfolge gezeigt werden soll. Details, wie zum Beispiel Maschinen oder Beleuchtung können ebenso vorgegeben werden wie die Dauer oder der Winkel der Einstellung. Ein gutes Drehbuch ist zwischen Kunde, Auftraggeber, Darsteller und Kamerateam abgesprochen. Die Angaben müssen klar formuliert sein. Nur so kann die Produktion effizient und gezielt durchgeführt werden. Im Idealfall sollten auch die Kernaussagen bei Interviews oder Voice-over-Texten schon vordefiniert sein.
#4 Entfernen Sie störende Details auf dem Set
Plüschmäuse und Familienfotos mögen den Arbeitsalltag erleichtern. Aber bei Videoaufnahmen haben sie definitiv nichts im Blickfeld der Kamera zu suchen. Ein Profi verfügt über ein gutes Auge und kann Sie rechtzeitig auf störende Details hinweisen. Gleiches gilt auch für ungünstigen Lichteinfall, welcher zu Schatten auf Gesichtern führen kann. Manchmal ist es auch eine Pflanze oder ein Bild im Hintergrund, welches die Zuschauer später ablenkt oder für Belustigung sorgt. Andererseits kann man auch mittels dezentem Werbemittel (Schreibblock, Mausmatte etc.) ein Logo so platzieren, dass ein zusätzlicher Effekt erzielt wird.
#5 Strahlen Sie Ruhe und Gelassenheit aus
Schweissausbrüche, Zittern, rote Köpfe – eine Kamera kann Mitarbeitende ganz schön nervös machen. Schlaflose Nächte («übermorgen kommt das Filmteam in die Firma) bis hin zu spontanen Krankmeldungen können die Folge sein. Keine Angst, solche Reaktionen sind durchaus normal. Den meisten Menschen geht es so, wenn sie plötzlich im Rampenlicht stehen. Als langjähriges Kamerateam haben wir dafür absolutes Verständnis (klar, wir haben es ja gut hinter der Kamera…). Die Erfahrung zeigt, dass ein lockeres Ambiente, freundliche Gespräche, Gelassenheit und Humor die Situation drastisch entschärfen. Das Wissen, dass nicht jede Aufnahme beim ersten Mal sitzen muss, reduziert den Druck nochmals.
#6 Perfektionieren Sie die Aufnahmen im Studio
Roh-Aufnahmen sind wie Roh-Diamenten beim Video-Storytelling. Man muss sie schleifen und polieren, damit der wahre Glanz erstrahlt. Bildsequenzen müssen mit Sprechtexten synchron sein. Übergänge sollen harmonisch wirken und das Video zum Fliessen bringen. Die (lizenzierte) Musik im Hintergrund unterstreicht die Stimmung bzw. Aussage des Films. Voice-over-Texte sind auf Zehntelssekunden auf die entsprechenden Ausschnitte abzustimmen. Ein professioneller Tontechniker wird zudem jeden Schnaufer, jedes Hüsteln oder jede falsche Betonung beanstanden. All dies führt zu einer perfekten Qualität, welche das Endergebnis sehenswert macht. Die Arbeit im Hintergrund, sprich Studio, ist matchentscheidend.
#7 Einmal ist kein Mal: Bleiben Sie am Ball
Geschafft! Das Video ist im Kasten und prangt auf der Startseite Ihrer Website. Das war’s. Jahre später, wenn überhaupt, erscheint dann eine Fortsetzung. Schade, denn wer nicht am Ball bleibt, verpasst es, einen beachtenswerten Videokanal aufzubauen und die gemachten Erfahrungen zu nutzen. Nachhaltigkeit und Qualität machen sich gerade bei diesem Medium bezahlt. Wie wäre es mit einer laufenden Serie an Kundenvideos? Einem wöchentlichen CEO-Talk? Oder einer eigenen News-Sendung mit Brancheninformationen à la Tagesschau? Es gibt unzählige Möglichkeiten für Video-Storytelling. Bleiben Sie am Ball!
Weitere Informationen und Beispiele.
Checkliste Video-Produktion
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Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden über die Dreharbeiten.
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Bekleidung für Interview: Pastellfarbene Kleidung eignet sich sehr gut. Bitte keine schwarze, weisse oder fein kariert/linierte Bekleidung.
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Auf korrekte Firmen- und Funktionsbezeichnung beim Einblender achten.
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Arbeitsplatz: Persönliche Gegenstände, vertrauliche Unterlagen usw. sollten vorgängig aus dem Kamerabereich gebracht werden.
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Product Placement: Mausmatte, Prospekte, Kugelschreiber usw. können dezent im Bild platziert werden für einen zusätzlichen Werbeeffekt.
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Betrieb: Für das Video sind Szenen aus dem Betrieb nötig. Entsprechende Arbeiten, Produkte, Maschinen, Meetings usw. sind vorgängig zu planen.
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Vorhandenes Videomaterial muss voarb auf eine Verwendung geprüft werden (Qualität, Copyright usw.).
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Für gewisse Sequenzen sind ggf. Mitarbeitende (z.B. im Lager, am PC-Arbeitsplatz usw.) nötig. Bitte fragen Sie diese Personen vorgängig an und holen Sie deren Einverständnis ein, im Video zu erscheinen.