Ach, da schau her. Was läuft denn da? Das musst du unbedingt gesehen haben… Lange bevor die Menschheit sich mit Schriften beschäftigt hat, haben unsere Augen das Gehirn mit visuellen Eindrücken versorgt. Unsere Spezies besteht eigentlich aus Sehern, nicht aus Lesern. Kein Wunder gewinnen Video-Kanäle rasant an Bedeutung. Paradox, aber gerade jüngere und ältere Generationen finden zurück zu uralten Gewohnheiten: Sehen und gesehen werden, das ist die Devise. Aber wie funktioniert das eigentlich? Worauf kommt es an, wenn man sich sichtbar macht? 

#1 Schaffen Sie Nähe und Vertrauen

Wenn der lokale Goldschmied in seinem schönen Video-Portrait von einem professionellen, aber leider nüchtern-anonymen Voice-over vorgestellt wird, fehlt einfach dieses gewisse Etwas an regionaler Nähe. Glaubwürdigkeit, Natürlichkeit und Ehrlichkeit schaffen Vertrauen. Warum sollte das in einem Video anders sein? Wer sich mit einer Prise Humor und einem Schuss Charakteristik ins Geschehen wagt, gewinnt vermutlich mehr Fans als jede Hochglanzproduktion ohne emotionale Ausstrahlung.

#2 Einheitliche Botschaften und Formate

Corporate Identity wird im Marketing von morgens früh bis abends spät gepredigt. Nur wenn es um Videos als Medium geht, herrscht leider vielfach Siesta. Da werden schon mal kunterbunte Formate gemixt, unterschiedliche Videoproduzenten kombiniert und visuelle Auftritte als Varieté bevorzugt. Das Resultat sieht entsprechend aus und ähnelt eher einer facettenreichen Comedyshow als einem professionellen Auftritt. Dabei braucht es nicht viel, um sich hier von der breiten Masse abzuheben. Ein klares Konzept, etwas Disziplin und ein kritisches Auge machen den Unterschied aus. Ohne Mehrkosten.

#3 Komplexität einfach vermitteln

Der langen Rede kurzer Sinn… Etwas, was einem im realen Alltag kaum gelingt. Nicht umsonst heisst es, dass ein Bild mehr vermittelt als tausend Worte. Um komplexe Zusammenhänge einfach und verständlich zu vermitteln, braucht es allerdings ein klares Konzept und logische Abläufe. Vielleicht erinnern Sie sich an Kindersendungen wie Löwenzahn oder Die Sendung mit der Maus. Schlichtweg genial, wie die Macher es verstehen, selbst komplexe Herstellprozesse industrieller Anlagen in kindergerechten Häppchen darzustellen.

#4 Harmonie am Set

Huch, da kommt jemand mit einer Kamera. Je nach Typ zeigen die einen Menschen Fluchtverhalten und andere Profilierungstrieb. Die Rampensau lässt sich kaum bremsen, während das graue Mäuschen am liebsten im Erdboden verschwinden würde. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Videoproduktion extrem auf den Wohlfühlfaktor am Set angewiesen ist. Schüchterne ermuntern und Extravertierte etwas bremsen, will gelernt sein. Das braucht viel Einfühlungsvermögen. Mindestens ebenso wichtig ist das Zusammenspiel zwischen Regie und Kamerateam. Das muss überzeugend und im Blindflug funktionieren.

#5 Zeigen Sie Begeisterung

Man kann von der Arbeit halten, was man will, aber wenn es um ein Video geht, darf schon etwas Begeisterung mitspielen. Es geht ja nicht um das Verfilmen einer Hinrichtung, sondern darum, neue Kunden oder Mitarbeitende zu faszinieren. Entsprechend sind die Auftraggeber gebeten, motivierte Darsteller zu wählen, welche mit einem gewissen Stolz über ihre Arbeit oder ihr Unternehmen berichten. Videos sind ein cooles Medium und sollen auch Spass machen. Nutzen Sie die Gelegenheit, voller Elan Ihr Wissen zu präsentieren und bekannt zu machen.

Übrigens, wussten Sie, dass YouTube die zweitgrösste Suchmaschine weltweit und die am häufigsten besuchte Seite nach Google ist? Dass inzwischen 6 von 10 Personen Online-Videoplattformen anstelle von Live-TV bevorzugen? Dass auf mobilen Endgeräten YouTube mehr 18-49-Jährige erreicht als Nachrichtensender und Kabelfernsehen? Und ja… YouTube können Sie jederzeit und kostenlos nutzen!

(Titelbild: #374584531/Elnur – stock.adobe.com)