Es mag keine gute Zeit sein, eine Lanze für Live-Events zu brechen. Trotzdem erachte ich es als dringende Notwendigkeit auf die Bedeutung von realen Zusammenkünften hinzuweisen. Gerade deshalb, weil uns Videokonferenzen und Webinaren eine virtuelle Welt vorgaukeln, welcher die Dimension von Sinn und Sinnlichkeit abgeht. Verstehen Sie mich richtig. Der Online-Austausch von Informationen hat durchaus seine Berechtigung. Er kommt dabei jedoch nicht an die Möglichkeiten des zwischenmenschlichen Kontakts heran. Warum das so ist, werde ich Ihnen gleich erklären.

Alle Sinne im Verkaufsprozess ansprechen

Sich an einen Kunden herantasten. Nein, diesen Verkäufer kann ich nicht riechen. Das Angebot wird Ihnen bestimmt schmecken. Das ist ja unerhört, was die Konkurrenz da macht. Wir Menschen sind sinnliche Wesen. Die von den Sinnesorganen gesammelten Eindrücke werden an unser Hirn zwecks Verarbeitung und Einschätzung weitergeleitet. Danach folgen entsprechende Handlungen: Flucht oder Freundschaft. Weggehen oder bleiben. Logisch, dass die sinnliche Wahrnehmung für den Verkaufsprozess entscheidend ist. Auch bei einer noch so professionell durchgeführten Video-Präsentation bleiben sämtliche Sinne auf der Strecke. Nicht einmal der «sozialisierende» Kaffee findet statt.

Live-Events sind wieder möglich und machbar

Wir alle sehen uns mit den Auswirkungen der Corona-Epidemie konfrontiert. Das ist so und muss auch respektiert werden. Dadurch aber jeden persönlichen Business-Kontakt auszuschliessen, ist Unsinn. Das sehen auch die verantwortlichen Behörden so. Events dürfen und sollen wieder stattfinden, solange die entsprechenden Vorschriften eingehalten werden. Das ist möglich und sogar recht einfach. Wer sich an professionelle Veranstaltungsorte wendet, wie zum Beispiel das Technorama in Winterthur oder die Umwelt Arena in Spreitenbach, profitiert von hervorragenden Sicherheitskonzepten mit allem, was man für die Einhaltung benötigt.

Networking vom Gipfeli-Plausch bis zur Visitenkarte

Nichts ist einfach, als sich bei einem Kaffee und Gipfeli näher zu kommen: «Grüezi, schön hier. Sind Sie zum ersten Mal dabei? Aha, spannend. Und was machen Sie beruflich? Toll, da hätte ich eine Idee…» Nicht selten führt Smalltalk zu vertieften Kontakten oder spätestens beim Visitenkarten-Tausch zu neuen Geschäftschancen. Kann gut sein, dass das beim Glotzen in die Webcam nicht so gut klappt. Jeder hockt da für sich vor dem Bildschirm – oder eben auch nicht. Dazu aber gleich später. Doch zurück zum Live-Event. Am Demo-Point erhalten Sie eine persönliche Präsentation und jede gewünschte Information. Sie erhalten einen realen Eindruck von den Menschen hinter den «Brands». Genau darum geht es. Ob die Chemie oder Wellenlänge passt, sagt Ihnen Ihr Bauchgefühl nur dann, wenn es mit allen Sinnen gefüttert wird.

Die meisten Webinare gehörten zensiert!

Ich kann es mir nicht verkneifen zu einer kleinen Wutrede anzusetzen. Was derzeit als Webinare über den Bildschirm flimmert, ist qualitativ unter aller Kanone. Da werden gestandene Projektleiter dazu verdonnert, sich vor die Kamera zu hocken. Das Unwohlsein ist spürbar, doch zum Glück ist meistens die Ton- und Videoqualität so schlecht, dass die Zuschauer getrost derweilen ihre Mails beantworten oder mit dem Kumpels chatten können. Meistens meldet man sich ja sowieso nur zum Webinar an, damit man nachher bequem die Präsentationsunterlagen bekommt. Gefühlte 80 Prozent der ausgestrahlten Webinare sind für die Veranstalter imageschädigend. Bereits kursieren die ersten «Best-of»-Sequenzen solcher Peinlichkeiten. Entschuldigen Sie, dass ich diese Medien so übel darstelle. Bestimmt ist Ihr Webinar eine löbliche Ausnahme.  

Habe ich übertrieben? Liege ich falsch? Wie immer freue ich mich auf Ihr Feedback. Wir können uns auch gerne über Skype oder Zoom zu diesem Thema unterhalten. Wenn Sie möchten, lade ich Sie herzlich zu einem persönlichen Treffen ein.

(Titelbild: #376373227/FotoHelin – stock.adobe.com)